Mini-Camper auf der Basis von Hochdach-Kombis sind vor allem für Einzelreisende und Gelegenheitscamper interessant: Für vergleichsweise wenig Geld erhält man eine Schlafgelegenheit und etwas Stauraum. Insbesondere für Festivals oder sportliche Wochenend-Touren können sie in Kombination mit einem Vorzelt eine interessante Option sein. Für Familien bieten sie allerdings zu wenig Platz.
Camper-Urlaub mit der Familie – Sicher unterwegs
Etwa zwei Millionen Deutsche betreiben in ihrer Freizeit regelmäßig Camping oder Caravaning. Und etwa 13 Millionen Deutsche bevorzugen Camping als ihre Art von Urlaubsreisen. Mit dem einfachen Zelturlaub der „goldenen Zwanziger“ haben diese Reisen kaum noch etwas gemein. Heute gibt es ein breites Angebot an Fahrzeugen, Ausrüstung und Übernachtungsmöglichkeiten. Allein im Jahr 2021 wurden in Deutschland fast 25.000 Caravans und rund 82.000 Reisemobile neu zugelassen. Und Campingurlaub liegt als individuelle und kostengünstige Alternative zu Flugreise und Hotelurlaub weiter im Trend. Und gerade für Familien kann eine Camper-Tour eine Alternative zur Pauschalreise sein.
Reisekosten: Damit müssen Sie rechnen
Die Kosten für einen Campingurlaub können je nach Reiseziel sehr unterschiedlich ausfallen. Schon die Preise für den Stellplatz variieren: Am günstigsten reisen deutsche Camper in Schweden und Deutschland mit einem durchschnittlichen Übernachtungspreis von rund 35 Euro in der Hochsaison. Am teuersten ist das Camping in der Schweiz und in Italien mit jeweils 54 Euro pro Nacht (Stand: 2021). Zu den Stellplatzkosten kommen noch die Aufwände für den Camper oder das Wohnmobil, für Treibstoff, Versicherungen und natürlich für Lebensmittel. Wenn Sie das Wohnmobil mieten, kommen so schnell um die 200 Euro und mehr pro Reisetag zusammen. Die Vorteile eines Campingurlaubs liegen also weniger in der Kostenersparnis, sondern in der individuellen und flexiblen Reisegestaltung. So sind je nach Zeit und Budget verschiedene Urlaubsformen möglich – vom recht einfachen stationären Urlaub am deutschen See oder in den Bergen bis hin zur abenteuerlichen Weltreise. Wirklich billig ist ein Urlaub im Camper oder Wohnmobil aber wohl nur, wenn das Fahrzeug bereits vorhanden ist oder man bei Stellplatz und Essen Abstriche macht.
Reiseziel Deutschland: Kurze Anreise, Berge und Meer
Beliebtestes Reiseziel der deutschen Camper ist nach wie vor das eigene Land. Gemessen an den angebotenen Stellplätzen gehört Niedersachsen dabei neben Bayern und Mecklenburg-Vorpommern zu den Top-3-Destinationen im deutschen Campingtourismus. Mehr als ein Viertel der deutschen Camper urlauben in Deutschland. Vergleichsweise kurze Anreisen, angenehme Temperaturen, die eigene Sprache – für Familien mit kleineren Kindern ist eine Reise in den eigenen Landesgrenzen mit vielen Vorteilen verbunden. Auch wenn deutschen Campingplätzen noch immer eine gewisse „Piefigkeit“ nachgesagt wird: in Kombination mit den vielfältigen Reiszielen und Freizeitmöglichkeiten fehlt es den Urlaubenden hier an nichts.
Reiseziel Südeuropa: Luxus-Camping, Meer und Sonnengarantie
Bei Wohnmobil-Fernreisen sind vor allem die warmen Regionen in Südeuropa beliebt: Italien und Kroatien stehen für Wohnmobilisten oben in der Urlaubsplanung, gefolgt von Frankreich und Spanien. Wer eher luxuriöse Campingplätze mit Hotelcharakter und Sonnenscheingarantie sucht, ist hier gut aufgehoben. Gerade in den Küstenregionen finden Camper ein großes Angebot an beeindruckenden Resorts, die nicht selten über mehrere Pools und Restaurants verfügen. Die Übernachtungskosten sind aber entsprechend hoch und die weite An- und Rückreise kann eine Belastung sein.
Wildcampen – keine gute Idee, um Kosten zu sparen
Auch wenn es vielleicht verlockend ist: Es ist keine gute Idee, das Wohnmobil für die Übernachtung einfach an einem schönen Strand abzustellen. Denn in Deutschland und den meisten Ländern Europas ist kampieren mit Campern oder Wohnmobilen außerhalb der dafür vorgesehenen Einrichtungen nicht gestattet. Wildes Camping ist auch in Österreich grundsätzlich untersagt. Es kann zwar in einzelnen Bundesländern oder Regionen Ausnahmen geben, diese beziehen sich jedoch in der Regel nur auf das Übernachten in Zelten. Wildcampen ist in vielen Ländern durch die Kombination von unterschiedlichen Gesetzen und Regelungen indirekt verboten – beispielsweise kann es als Hausfriedensbruch oder Sachbeschädigung geahndet werden. Informieren Sie sich deshalb im Vorfeld über die geltenden Vorschriften und Regeln, um unangenehme Konsequenzen zu vermeiden.
Das Fahrzeug
Camping-Busse und Kastenwagen-Camper: Hier finden meist bis zu vier Personen einen Schlafplatz. Häufig bieten sie viel Stauraum und einen Essplatz. Für Kurzreisen mit der Familie genügt dies vollkommen. Wer den Schritt in Richtung vollwertiger Wohnmobile gehen möchte, kann ausgebauten großen Transportern greifen. Durch höhere Aufbauten und längere Radstände bieten sie ein besseres Raumgefühl und eine eigene Nasszelle mit Waschbecken, Toilette und Dusche. Zugleich sind sie kürzer und schmaler als klassische Wohnmobile.
Das Alkoven-Wohnmobil ist die wahrscheinlich attraktivste Lösung für Familien, denen ein großes Platzangebot wichtig ist. Durch die namensgebende Bettnische über der Fahrerkabine hat ein Alkoven bequem Platz für sechs Schlafplätze. Durch den Aufbau ist das Fahrzeug allerdings recht breit und hoch, was in schmalen Gassen oder niedrigen Unterführungen zu Problemen führen kann. Zudem ist der Windwiderstand recht hoch, so dass der Verbrauch auf längeren Strecken steigt.
Teilintegrierte Wohnmobile zeichnen sich durch einen fließenden Übergang von Aufbau und Fahrerhaus aus. Im Vergleich zum Alkoven wirken sie deshalb eleganter und haben ein besseres Fahrverhalten mit entsprechend niedrigeren Verbräuchen. Der Preis dafür ist ein geringeres Platzangebot: Teilintegrierte werden zwar häufig mit bis zu vier Schlafplätzen angeboten. Wirklich gut geeignet sind sie allerdings eher für Paare.
Camping ist Ihr Ding, aber sie sind doch lieber mit dem Wohnwagen unterwegs? Dann ist die Anhänger- und Wohnwagenversicherung die richtige Wahl. Sie brauchen sie auch, wenn Sie ihren Camper mit einem Anhänger kombinieren möchten.